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    Olaf Pokorny — Freitag, 29. März 2019, 14:42 Uhr • Lübecks Gänge und Höfe —Olaf Pokorny2019-03-29T14:44:40+01:00

    Branntweinbrennergang, Gänge und Höfe, Glockengießerstraße, Jakobi Quartier, Lübeck, Schmütz' Gang, Schwolls Gang, Stadtrundgang

    Nach den etwas schwierigeren Verhält­nissen der Gänge an der Wakenitz­mauer/Ecke Glocken­gießer­straße, ist die Sache heute um ein viel­faches leichter zu durch­schauen. Läuft man die Glocken­gießer­straße aufwärts, erreicht man auf der rechten Straßen­seite die Haus­nummer 83: Schmütz‘ Gang. Auch hier gab es in der Vergangen­heit verschiedene Namens­patrone, die uns noch häufiger über den Weg laufen werden…

    Lübeck, Glockengießerstraße 83

    Lübeck, Glocken­gießer­straße 83
    Daten von OpenStreetMap – Veröffentlicht unter ODbL.

    Erste Hinweise auf eine Bebauung finden sich bereits für das 13. Jahr­hundert. Prof. Lütgen­dorff schreibt, dass „der reiche Hinricus Hildemari“ den vornehmen Besitz 1298 an „Ludolphus de Rostock“ verkaufte, damals aller­dings noch „ohne bebauten Hagen“. Ein solcher wird erst 1594 erwähnt, als ein gewisser „Marcus Michel“ das Grund­stück seiner Witwe hinter­lässt, welches diese wiederum an „Hans Raschke“ veräußert [1].

    Schmütz' Gang, Glockengießerstraße 83

    Schmütz‘ Gang, Glocken­gießer­straße 83
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    „Die kleine Tanz­werk­statt“, deren Schild im Foto noch neben dem Eingang hängt, ist inzwischen in den Ballett­saal der Ernestinen­schule umgezogen. Im 18. Jahr­hundert befand sich im Vorder­haus eine Brannt­wein­brennerei und -wirt­schaft, die ihren Besitzern ein gutes Aus­kommen sicherte. Bis 1811 kannte man diesen Gang daher auch als „Brannt­wein­brenner­gang“. Anton Ernst Günther (1750) und Johann Hinrich Stender (1766) waren wohl auch aus diesem Grund als fleißige Bau­herren tätig und hielten Haus und Gang in Schuss. Erst 1786 wurde das Anwesen gericht­lich an Marcus Peter Sievers verkauft. Er und später seine Witwe führten die Wirt­schaft erfolg­reich fort. Nicht so ihr Nach­folger. Gottlob Hinrich Löding, dem bereits das Nachbar­grund­stück gehörte, trennte 1811 den Gang ab und verkaufte ihn an den Zimmer­mann Joachim Conrad Schwoll, dem bereits der auf der gegen­über­liegenden Straßen­seite befind­liche Schwolls Thorweg gehörte. Passend dazu nannte man diesen Gang nun „Schwolls Gang“ [1]. Ab 1888 findet sich in den Adress­büchern der Name „Richters Gang“ [2], doch hielt sich dieser nicht allzu lange. Seit 1898 lautet der Name „Schmütz‘ Gang“ [3], nach seinem Besitzer, dem Schank­wirt und Fett­waren­händler Ernst August Wilhelm Schmütz.

     

    Zu diesem Gang finden sich übrigens verschiedene Schreib­weisen. Im Adress­buch von 1898 heißt er „Schmütz’s Gang“, Prof. Lütgen­dorff [1] und Rainer Andresen [4] nennen ihn „Schmütz Gang“, in der Karte von open­street­map.de und auf dem Schild im Eingangs­bereich heißt er „Schmützs Gang“. Ich habe mich für die heute richtige Schreib­weise mit einfachem Apo­stroph als Auslas­sungs­zeichen für das eigent­lich not­wendige, in diesem Fall aber über­flüssige, Genitiv-s entschieden. Das nur am Rande…

    Schmütz' Gang, Glockengießerstraße 83

    Schmütz‘ Gang, Glocken­gießer­straße 83
    Veröffentlicht unter einer Fair-Use-Policy.

    Nur die Häuser auf der rechten Seite im Foto gehören zu diesem Gang sowie zwei quer dazu stehende Häuser am Ende. Vor dem Haus am Ende geht der Gang noch ein kleines Stück weiter nach rechts, zum Eingang des zweiten Quer­hauses. Auf der linken Seite im Foto sieht man die Rück­seiten der Buden aus Lödings Hof. Rainer Andresen berichtet von einer ziem­lichen Verwahr­losung und einem möglichen drohenden Abriss der Buden, als er den Gang in den 1980er Jahren auf­suchte [4]. Offen­sicht­lich und zum Glück ist dies nicht passiert, denn heute macht dieser Gang wieder einen ordent­lichen und gepflegten Eindruck.


    Literatur

    [1] Lübeck zur Zeit unserer Groß­eltern, Teil III: Stifte, Höfe, Gänge; Prof. W. L. von Lütgen­dorff, Lübeck 1936; S. 101 f

     

    [2] Lübeckisches Adreßbuch für 1888., S. 396, Max Schmidt, Lübeck

     

    [3] Lübeckisches Adreßbuch für 1898., S. 566, Max Schmidt, Lübeck

     

    [4] Lübeck, Das alte Stadt­bild, Geschichte der Wohn­gänge, Band 3, Fischer­grube bis Hunde­straße; Rainer Andresen, Lübeck 1982; S. 66 ff

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